Thessaloniki ist sowohl ein historisches Wunderwerk als auch eine moderne kosmopolitische Stadt und der ideale Ausgangspunkt, um das echte Griechenland abseits der ausgelatschten Touristenpfade kennenzulernen.
In der Regel fallen einem zu Griechenland die üblichen „Verdächtigen“ Athen, Santorin oder Mykonos. ein. Thessaloniki dagegen wird selten erwähnt, wodurch sich die Frage stellt: Ist Thessaloniki einen Besuch wert?
Als zweitgrößte Stadt Griechenlands ist Thessaloniki eine der attraktivsten Metropolen des Landes. Für griechische Studenten aus der Region gilt Thessaloniki als beliebter Ort, um an der Universität zu studieren und ihre Studienzeit zu genießen. Fabelhaftes Essen, reiches kulturelles Erbe, atemberaubende Landschaften – was will man mehr?
Zur Geschichte Thessalonikis
Gerade weil Thessaloniki keine der berühmten und damit überlaufenen Ferieninsel ist, eignet sich die Stadt hervorragend, um das authentische und unverfälschte Griechenland zu kennenzulernen.
Thessaloniki wurde 315 v. Chr. von König Kassandios als Hauptstadt Makedoniens gegründet, einige Jahre nachdem Alexander der Große verstorben war.
Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage am Thermiaschen Golf spielte Thessaloniki im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle. Die Römer machten die Stadt im Jahr 146 v. Chr. zur Hauptstadt ihrer Macedonia Prima. Sowohl die Makedonier als auch die Römer wollten Thessaloniki als Hauptstadt gewinnen. Trotz häufiger Erdbeben, Brände, angrenzender Malaria-Sümpfe und einer unzureichenden Wasserversorgung erwies sich Thessaloniki als unverwüstlich und wuchs allen Widrigkeiten zum Trotz. Leider zerstörte ein Großbrand im August 1917 fast die Hälfte der Stadt innerhalb der mittelalterlichen Mauern.
Makedonier, Römer und Osmanen – sie alle haben Thessaloniki zu irgendeinem Zeitpunkt der Geschichte beherrscht. Das Erbe dieser kulturellen Entwicklungen ist überall in der Stadt zu sehen, in den architektonischen Überresten, den historischen Kirchen und in der Küche.
Thessalonikis reiche Geschichte und Kultur
Wie in so vielen Städten Griechenlands lässt sich die Geschichte Thessalonikis an den verschiedenen architektonischen Stilen ablesen, die überall in der Stadt zu finden sind. Aus der Römerzeit stammen die bemerkenswert gut erhaltene römische Agora im Stadtzentrum sowie die Rotunde und der Galerius-Bogen.
Der charakteristische Stil des byzantinischen Reiches ist in der ganzen Stadt zu finden, vor allem aber in der Agios-Demetrios-Kirche und den Byzantinischen Bädern, beides geschützte Unesco-Stätten, die man nicht verpassen sollte.
Jede Epoche der Stadtgeschichte hat ihr eigenes Museum. So empfiehlt sich für die griechische und römische Antike ein Besuch des Archäologischen Museums von Thessaloniki. Das Museum für byzantinische Kultur beeindruckt mit seinen wunderschönen Mosaiken und Ikonografien.
Leckeres Essen im Negro Ponte
Man kann nicht über Griechenland berichten, ohne über Essen und die Essenskultur zu schreiben. Essen ist in Griechenland mehr als nur Essen. Es bedeutet vielmehr eine gemeinsame Mahlzeit mit Freunden und Familie, die sich über Stunden hinziehen kann. Alle teilen sich große Teller und bieten den Gästen das Beste an. Es wird viel geredet und erzählt, es gibt Musik und Ouzo.
Thessaloniki ist bekannt für sein fantastisches und vielfältiges Street Food, seine Backwaren und späten Mahlzeiten, aber auch für seine hervorragende Küche. Das kulinarische Erbe der Stadt ist so reichhaltig wie ihre Geschichte selbst und weist Einflüsse aus Europa und Asien auf. Hier erwarten dich viele kräftige Aromen, Gewürze und frische Zutaten, die aus den weitläufigen Feldern rund um die Stadt stammen. Die meisten Restaurants haben ihre eigene Interpretation der gemischten Meze-Gerichte, die du am besten mit einem Glas Wein aus der Region genießt.
Auch ist es in Thessaloniki es nie weit bis zu einem Bougatsa-Bistro. Der himmlische Duft von Blätterteig, warmer Puddingfüllung, Zimt und Puderzucker erfüllt bei Tagesanbruch die Straßen und sollte unbedingt probiert werden.
Atemberaubende Aussichten auf Thessaloniki
Thessaloniki zählt zu den schönsten Städten Griechenlands. Von der Burg Eptapyrgio aus hast du einen tollen Blick auf die Landschaft. Von hier aus lässt sich der Sonnenuntergang im Meer und das Flackern der Lichter in der Stadt wunderbar beobachten. Auch der Weiße Turm bietet einen atemberaubenden Ausblick – im wahrsten Sinne des Wortes! Es sind Hunderte von Stufen bis zur Spitze, aber die Aussicht auf das Meer und die Stadt machen den Anstrengungen allemal wett.
Ausflug nach Meteora
Viele Touristen wählen Thessaloniki als Ausgangspunkt für einen Besuch im nur vier Stunden entfernten Meteora. Die Unesco-Kulturerbestätte Meteora ist für ihre bizarren und spektakulären Felsformationen bekannt. Meteora besteht aus riesigen dunklen Steinsäulen, die sich außerhalb von Trikala, in der Nähe des Pindos-Gebirges, erheben. Die auf diesen Felsen thronenden Klöster bilden nach dem Berg Athos auf Chalkidiki die zweitwichtigste Klostergemeinschaft Griechenlands.
Auf Griechisch bedeutet Meteora „in der Luft hängen“ und tatsächlich scheinen sie bei dunstiger Luft in der Luft zu schweben. Insgesamt wurden dort 24 Klöster auf Sandsteinfelsen gebaut, von denen noch heute sechs bewohnt sind und besichtigt werden können.
Das Tor zum Ägäischen Meer und Chalkidiki
Das Beste an Thessaloniki ist zweifellos die Lage am Meer und abends ist ein Spaziergang an der Strandpromenade mit einem Eis in der Hand ein wunderbarer Ort, um den Sonnenuntergag zu genießen. Tagsüber werden Hafenrundfahrten und Fähre zu den Sporaden, den Kykladen oder den Inseln der nördlichen Ägäis angeboten.
Auch ein Abstecher nach Chalkidiki lohnt, der dreizackigen Halbinsel im Süden Thessalonikis. Von fantastischen Weinbergen bis hin zu erstklassigen Resorts und traumhaft schönen Stränden bietet Chalkidiki alles, was das Herz begehrt, ohne die extremen Touristenanstürme anderer griechischer Inseln.
Griechische Ausgrabungsstätte Olynthos
Die malerische Halbinsel Chalkidiki ist berühmt für ihre interessanten archäologischen Stätten. Eine dieser Stätten ist die archäologische Stätte von Olynthos, das auf das 7. Jahrhundert datiert und wurde ursprünglich von den Makedoniern bewohnt. Dieser Ort ist aufgrund seiner Lage auf zwei runden Hügeln sehr interessant. Olynthos wurde 479 v. Chr. von den Persern angegriffen, die alle Einwohner abschlachteten, woraufhin die Stadt unterging und erst nach 45 Jahren wieder aufstieg, als sie zur Hauptstadt der Chalkidiki erklärt wurde.
Zu den Überresten dieser antiken Stadt, die erfolgreich ausgegraben wurden, gehören sichtbare Strukturen, die auf das hippodameische Stadtplanungssystem hinweisen. Es wurden auch Mosaikböden gefunden, die zu den ältesten bekannten Mosaikböden in Griechenland gehören.
Die meisten der hier gefundenen Artefakte sind im örtlichen Museum im Dorf Olynthos ausgestellt, und die Sammlung ist sehr interessant. Das Olynthos-Museum verfügt sogar über ein Audio-Video-Display, das den Besuchern einen kompletten Rundgang durch die archäologische Stätte des antiken Olynthos ermöglicht.
Fazit zu Thessaloniki
Athen steht zwar oft im Mittelpunkt, aber was das Essen, Einkaufen und die Lage an der Ägäis angeht, schlägt Thessaloniki alle anderen griechischen Städte um Längen. Als ganzjähriges Reiseziel mit einer einzigartigen jugendlichen Energie gibt es hier immer etwas zu tun und zu sehen.
Von antiken archäologischen Stätten bis hin zu zeitgenössischen Kunstausstellungen: Gemütliche Spaziergänge und die große Auswahl an Cafés, Bäckereien, kleinen Läden und Restaurants säumen die Straßen dieser lebhaften Hafenstadt und machen diese griechische Perle zu einem wahren Geheimtipp.